Johan Simons Inszenierung von Dostojewskis „Die Brüder Karamasow“ kann trotz der sieben Stunden durch ein kluges Regiekonzept und wunderbare Schauspieler*innen voll und ganz überzeugen. Die sieben Stunden werden nicht langweilig.
Christopher Rüpings Inszenierung von „Dionysos.Stadt“ an den Münchener Kammerspielen mit Maja Beckmann hat sogar zehn Stunden gedauert. Bochumer Theaterbesucher erinnern sich gern an Steckels ungekürzten „Hamlet“ von 1995, der es auch auf sieben Stunden brachte.
Das alles wird von Saladin Schmitts „Faust I“ und „Faust II“-Inszenierung in Bochum aus dem Jahre 1920 getoppt. Sechseinhalb Stunden dauerte der erste Teil, dann wurden die Zuschauer*innen in die Schlafpause geschickt, um am nächsten Tag noch einmal sechs Stunden Goethe zu erleben.